Mittwoch, 2. Oktober 2013

regional unterschiedliche Gründe für BIM


In den Diskussionen zu den Vorteilen von BIM werden oft verbesserte Planungsqualitäten und Detaillierung aufgeführt. Diese Argumente sind auch im Ausland die treibende Kraft – unabhängig von Enthusiasten, Anwendern oder softwarefirmen.

Allerdings darf man nicht vergessen, dass beispielsweise in China aus eigener Erfahrung BIM ein aktuelles Thema ist . Aber bereits die Planung und Montage von Einbauteilen für Leuchten in Betondecken überhaupt nicht Standard sind.
Dort werden diese Details für die allermeisten Bauten weder geplant noch ausgeführt: es wird auf die fertige Betondecke montiert. Fenster, die nicht exakt passen werden vor Ort zugeschnitten inkl. öffnen des Isolierglases auf dem Bau und dem Ausschäumen von ungesäuberten Hohlräume zum Mauerwerk. Die Interaktion zwischen unterschiedlichen Disziplinen während Planung und Bau ist dort ein Novum. Planungsfirmen machen demnach BIM-Testgebäude und eigene Labore, mit dem Ziel nicht nur mehr Planungsinteraktion zu haben, sondern auch neue Geschäftsmodelle anbieten zu können (Beispielsweise die BIM-Initiative der China Architecture Design and Research Group)

Auch in der Schweiz kann man noch intensiver die Disziplinen verknüpfen, jedoch in einem anderen Mass als beispielsweise in Fernost. Auch in Dänemark konnte ich eine bis anhin stark separierte Aufteilung der Arbeiten von Architekten und Ingenieuren beobachten: Viele Wettbewerbe wurden bis 2007 komplett von Architekten erstellt. Und erst danach durch Ingenieur und Konstrukteur ‚baubar‘ gemacht. Durch die Bauherrenanforderungen in 2007 wurde nun eine Nutzung von BIM Methoden und Software vorgeschrieben – was bekanntlich zu allerlei ‚Erfahrungsgewinn‘ sorgte.

Nun wird auch verständlich woher die positiven Diskussionen um „integrated products delivery“ rühren: dieses Verständnis von Planung ist für viele neu: disziplinübergreifend denken und arbeiten.

Bei einer durchaus hohen Bau-und Planungsqualität in der Schweiz, sollte man die Qualitätsverbesserung auch unter anderen Aspekten sehen: beispielsweise die Planungseffizienz und Kostenpräzision, sowie Nachweis über Betriebsqualitäten bereits während der Planungsphase.

Autor: Odilo Schoch

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