Auf der diesjährigen BuildingSmart–Konferenz in München kristallisierten sich drei Kernthemen heraus:
- Wie können die Prozesse zum Erstellen des virtuellen Gebäudes strukturierter werden?
- Wie können die Mehrwerte des BIM einer breiteren Öffentlichkeit erläutert werden?
- Warum gibt es nicht zahlreiche Projekte, welche öffentlich gezeigt werden können?
Die Antwort zur ersten Frage ist: Während die Prozesse beim Erstellen eines physischen Gebäudes meist koordiniert werden, scheinen die Abläufe und Aktionen zum Erstellen des virtuellen Gebäudes noch unklar. Auf der physischen Baustelle sind Mängel sichtbar, helfen die koordinierenden Leistungen der Architekten, Fachplaner und Poliere, dass Baustellenlogistik geplant ist. Das direkte Gespräch per Telefon, in Koordinationssitzung oder direkt auf der Baustelle die Aktivitäten zu synchronisieren.
Diese Prozesse sind meist handwerklich, also noch weit entfernt von der Taktung eines Industriellen Produktionsverfahrens. Eine Industrialisierung der digitalen Baustelle ist dennoch ein interessanter Aspekt: muss das virtuelle Gebäude wirklich ähnlich gebaut werden, wie seine analoges Pendant? Digitale Technologien gibt es seit wenigen Jahrzehnten, es sind weniger Akteure an der virtuellen Baustelle aktiv, weclhe zudem eine andere Bildung haben, wie die Bauarbeiter.
Wer aber synchronisiert das Erstellen des virtuellen Gebäude? Verschiedene Dateiformate und Arbeitsweisen erschweren die Integration der Arbeitsleistungen. Am Gebäude kann man nicht direkt Hand anlegen. BuildingSmart Deutschland wird hierzu ‚in Bälde‘ ein Demogebäude entwickeln, welches für zahlreiche Aspekte wie Öffentlichkeitsarbeit, BIM-Prozesse, Referenz-Prozesse und Bauvorhaben als Referenz zur Verfügung steht.
Aus Grossbritannien sind hierzu klare Arbeitsanleitungen in den ‚RIBA Plan of Work‘ erarbeitet worden, welche seit diesem Frühjahr aktiv sind. Hierbei wurden die BIM- bezogenen Aktionen in die Leistungsdefinitionen von Bauherr, Planer und Architekt involviert.
Die zweite Frage würde mit vorab genannte Demogebäude beantwortet, welches Demonstrationsmaterial generiere.
Das dritte Thema wurde derart beantwortet: die Projektdaten sind vertraulich bzw. viele Firmen ‚bimmen‘ mit sich selbst, d.h. firmenintern.
Autor: Odilo Schoch
DETAIL hat eine weitere gute Zusammenfassung der Veranstaltung unter dem Titel "Recht ohne Ordnung? BIM-Forum lotet juristische Grenzen digitaler Planungsmodelle aus":
AntwortenLöschenZitate:
- "(...) dass es weniger die Widerstände der Architekten sind, an denen viele, vor allem größere Bauprojekte kranken. Es sind die Bedingungen, die eine ähnlich effiziente Prozessgestaltung wie die der Automobilindustrie behindern. Als erstes ist da die Vergabeordnung zu nennen, die Architekten bei öffentlichen Bauaufträgen dazu zwingt, mit dem günstigsten Bieter zusammenzuarbeiten. "
- "Die Welt von Peter Meijnen ist klar und übersichtlich: In "seinen" Fabriken läuft alle 4-5 Minuten die Produktion eines Fahrzeugs an, und in genau diesem Takt - dem "Herzschlag der Produktion" - geht es von der ersten bis zur letzten Schraube weiter."
Recht ohne Ordnung? BIM-Forum lotet juristische Grenzen digitaler Planungsmodelle aus